28.01.2019
Badeanwendung bei Zuchtstute mit Hufkrebs
Aus gegebenem Anlass hier eine kleine Studie zur erfolgreichen Badeanwendung von REVITAL K bei (massivem) HUFKREBS. Gegebener Anlass deshalb, weil das betreffende Pferd ab nächste Woche zu seiner neuen Besitzerin geht und dort wieder als Reitpferd eingesetzt werden kann. Außerdem war dieses Pferd die erste Probandin für unser „Revital K“, das zu diesem Zeitpunkt noch gar keinen Namen hatte und das wir hier quai aus der Not heraus erstmals angewandt haben. Die „Revitalisierung“ hat also dank aller Beteiligten geklappt. Aber der Reihe nach:
1) Ausgangssituation (Bild 1):
Zuchtstute (bestes Dressurblut) mit Saugfohlen bei Fuß. Befallen sind alle 4 Hufe, wobei der Hufkrebs an den Vorderhufen noch stärker ausgeprägt ist als hinten. (Um den weiteren Verlauf eindeutig darlegen zu können, konzentrieren wir uns bei den Fotos auf den Huf vorne links, der den größten Schaden aufwies.) Eine eingehende Untersuchung durch einen befreundeten, hufkrebserfahrenen Schmied ergibt, dass der Krebs nicht nur im Strahl und den Eckstreben, sondern auch bereits im Strahlpolster und der Sohle sitzt. Zudem ist der Knorpelbereich (Trachten) stark deformiert und weist sporenartige, halbrunde Zubildungen auf. Wenn die Hufe belastet werden, klafft die mittlere Strahlfurche im hinteren Bereich auf und die halbrunden Zubildungen (in Bild 2 deutlicher zu ersehen) drücken sich zu den Seiten weg. Der Strahl ist zudem horizontal gebrochen und die Strahlspitze mehr oder weniger lose, sodass der Huf sowohl von hinten als auch von der Sohle her offen ist und tiefe Einblicke, u. a. auf das Hufbein, bietet. (Erster Kommentar des Schmiedes: „Ach du Sch……., ob das noch was wird…?“.) Der Besitzer, ein alter Bekannter, erläutert uns, was er im Laufe der letzten Jahre alles probiert hat, um dem Problem Herr zu werden und dass nichts wirklich geholfen hat. Während der letzten Trächtigkeit hat sich der Hufkrebs eher verschlimmert, dass Fohlen soll natürlich nicht durch harte konventionelle Chemikalien oder Medikamente gefährdet werden und eine Radikal-OP käme so, also mit Fohlen bei Fuß, ja auch nicht in Frage. Alles nachvollziehbar und verständlich. Wir erläutern einige Zusammenhänge und machen den Vorschlag, die Hufe der Stute mit unserem Mittel zu baden. Nach der Ansage „Mach mir die wieder fit…..“ (oder so ähnlich) legen wir los, holen Konzentrat, Badeschuhe und vor allem auch unsere Medical Hoofslipper, um die Hufe auch im Stall absolut sauber und trocken zu halten. Die Stute ist vom Fußbad zunächst absolut nicht begeistert, es ist ein echter Kampf. Später wird es besser, aber irgendwann im Laufe der Wochen kriegt sie noch mal einen echten Koller und will absolut nicht mehr in die Gummistiefel. Auch das legt sich wieder, denn die Lebensgefährtin des Besitzers, die die Pflege übernommen hat („Annette macht das schon…..“) lässt glücklicherweise nicht locker.
2) Bild 2 –
Nach 10 Tagen täglichen Badens (30 Min.) in einer Lösung von 30/70 mit Wasser ergibt sich bereits ein völlig anderes Bild. Die krebsartigen Zubildungen verfestigen sich, schrumpfen und werden dadurch schnittfest.
Der Huf wird von innen heraus gereinigt. Durch die Verringerung des bakteriellen Drucks war die Stute nach einigen Tagen bereits lahmfrei. Dies zeigt sich auch an der platten Form des sich wieder ausformenden Strahls. Das Pferd belastet die Hufe wieder mehr. Trotzdem: wir sind erst ganz am Anfang und was hier als Strahlhorn gesehen werden könnte, ist tatsächlich abgestorbenes Hufkrebsgewebe, das abgeschält werden muss.
Das kleine Blutrinnsal stammt aus abgestorbenen Kapillarzellen, die mit an die Oberfläche kommen.
3) Bild 3 –
Nach weiteren ca. 14 Tagen das erste gründliche Ausschneiden. Wir stellen fest, dass das gesamte Hufwachstum durch das Revital K stark angeregt wird. Klar, denn die bakterielle Verseuchung geht stark zurück; die normale Keratinzellenbildung regeneriert sich.
Es bildet sich zusehends neues, gesundes und festes Horn. Die gebrochene Strahlspitze ist immer noch zu sehen, aber der Schmied wird sie in Kürze abtrennen können, denn sie soll komplett neu nachwachsen.
4) Bild 4 –
Der Schmied schneidet weiterhin alle 14 Tage aus. Besonders wichtig: sauberes Arbeiten im Bereich der Eckstreben, die hier ja auch befallen waren. Die Stute wird weiter jeden Tag 30 Minuten lang gebadet!
Das Foto wurde direkt nach dem Baden aufgenommen, daher der hier sichtbare leichte Schaum. Die Aufnahme wurde von weiter oben gemacht. Insofern wirken die Trachten hier höher als der Schmied sie tatsächlich gelassen hat.
5) Bild 5 –
Aufgenommen nach dem übernächsten Ausschneiden, also 4 Wochen nach Bild 4. Trotz (sehr) gründlicher Kontrolle kann der Schmied keinerlei Anzeichen von Krebsgewebe mehr feststellen. Inzwischen haben sich auch die mittlere Strahlfurche und der Knorpelbereich (Ballen), der aufklaffte, komplett von innen nach außen geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt waren die 3 anderen Hufe bereits längst ok, nur vorne links erwies sich als besonders renitent. Die 3 anderen Hufe wurden nur noch mit PES Proform Spray behandelt, was hier überwiegend der Prophylaxe dient.
FAZIT:
Revital K hat sich inzwischen auch in vielen anderen Fällen als hocheffektiv erwiesen. Der Erfolg ist jedoch an verschiedene Voraussetzungen geknüpft:
– Es muss tatsächlich TÄGLICH und nach Anweisung gebadet werden.
– Wir stehen jederzeit mit Rat und Tat zur Seite, brauchen aber ehrliche Auskünfte und Informationen.
– Während der Anwendung dieses Produktes sind jegliche anderen offiziellen oder inoffiziellen Mittelchen und Rezepturen etc. wegzulassen!
– Dies gilt auch für Pflegemittel wie Huffette, -öle, Vaseline usw.
– Desweiteren ist Hufhygiene das A und O. Die Hufe müssen geschützt und sauber gehalten werden, um das Eindringen neuer Bakterien zu verhindern.
– Die Arbeit des Hufschmieds ist von essentieller Bedeutung!
Hufkrebs ist oft eine Sache der Veranlagung. Seine Entstehung wird aber oftmals auch durch unzulängliches Ausschneiden gefördert. Ggf. können wir auch in diesem Punkt weiterhelfen.
17.02.2019
Hufkrebs-Nachkontrolle durch Hufschmied, Bilder vom 16.02.2019.
Fortsetzung unseres Posts vom 28.01.2019.
Die Stute wurde mit Revital K gebadet und durch Ron Latus Hufbeschlag regelmäßig spezifisch ausgeschnitten. Das Mittel wird inzwischen durch mehrere Hufschmiede und Tierärzte im In- und Ausland mit großem Interesse verfolgt und auch empfohlen.
Foto 2 stellt den Huf VL dar, der ursprünglich am schlimmsten erkrankt war und uns daher am intensivsten beschäftigt hat. Die Stute ist lahmfrei und wieder voll reitbar.
Bei Fragen zur genauen Anwendung stehen sowohl wir als auch Ron Latus und der GF der Herstellerfirma Dr. Oelschläger NaturaTrade, gern zur Verfügung. Workshops für Hufschmiede sind in der Planung.
Nochmal als Nachtrag zum Post von ATH HORSECARE vom 17.02.19
Freitag dem 03.05.19 war ich zum normalen regulären Ausschneide Termin bei der Stute .
Wie auf den Bildern zu sehen ist auch nach Abschluss der Revital K Badeanwendung kein Rückfall erkennbar sogar im Gegenteil der Strahl ist gesund und kräftig ausgeprägt.