07.04.2024
….ist eine Frage, die uns von Besitzern und Besitzerinnen langwierig an Hufkrebs erkrankter Pferde vielleicht nicht sofort, aber doch im Laufe so mancher vertiefender Gespräche, bei denen dann immer mehr Details der Vorgeschichte zu Tage kommen, öfter gestellt wird.
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Unsere Standard-Antwort ist offensichtlich und lautet natürlich „Ja“, denn die Diskrepanz zwischen dem, was wir von außen sehen und dem, was das Röntgenbild offenbart, ist oft enorm. Allerdings sollten diese Bilder dann auch möglichst korrekt gemacht werden.
Im vorliegenden Beispiel (Foto 2 und 3) zeigt das äußere Erscheinungsbild des Hufes einen „normalen“ Strahlkrebs mit einem mukösen Exsudat in der mittleren Furche, also eigentlich nichts Dramatisches. An der Hornkapsel fallen jedoch mehrere Rehe-ähnliche Rillen auf, die von vornherein nichts Gutes vermuten ließen (unsere Tierärztin guckt da sehr genau hin )..
Der Verdacht einer bereits bestehenden Ausbreitung des Krebses auf die komplette Wand erhärtet sich bei Betrachtung des Röntgenbildes. Das Hufbein (blaue Markierung) ist durch den Krebs bereits angegriffen. Am unteren Hufbeinrand zeichnen sich osteolytische Prozesse ab und die Hufknorpel sind bereits verändert. Die Hornbildung scheint schlecht, mit herzförmigen Defekten in der Wand.
Was insgesamt deutlich auffällt, ist die Schiefstellung des Hufbeins in der verschobenen Hornkapsel, die dem Pferd natürlich erhebliche Probleme verursacht..
Zur „Qualität“ des Röntgenbildes als solches muss hier leider angemerkt werden, dass diese für eine exakte Beurteilung, Behandlung und auch im Hinblick auf einen Korrekturbeschlag eigentlich unzulänglich ist. Es sollte angesichts solch schwerer Probleme doch möglich sein, das Pferd zum Röntgen wenigstens auf einen ebenen Untergrund zu stellen und die erforderlichen Farbmarkierungen beidseitig am Haaransatz vorzunehmen.
Veränderungen des Hufbeins durch Hufkrebs wurden bereits im Jahre 1905 durch Alfons Fröhlich, München, im Rahmen seiner Doktorarbeit beschrieben. Hier der Link:
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