16.09.2020
Hufkrebs – Fragen zur Ursache bzw. dem Auslöser und zu genetischer Veranlagung
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Besuch bei einem internationalen Sport- und Zuchtstall letzte Woche.
Wir wurden um unsere Meinung hinsichtlich Diagnose und bestmöglicher Behandlung gebeten, nachdem sich mehrere Experten nicht einig waren.
Es liegt definitiv Hufkrebs vor. Der Strahl sieht nach äußerlicher Vorbehandlung zwar nicht schlecht aus, fühlt sich aber gummiartig an und ist diagonal verschiebbar. Die Ballen sind zu weich. Parallel zu den seitlichen Strahlfurchen haben sich lange Risse im Sohlenhorn gebildet, die nicht ursächlich für, sondern Folgen des darunter lokalisierten Krebses sind.
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Durch das nekrotische Gewebe baut sich im Huf ein hoher Druck auf, der entlastet werden muss (Hufschmied). Gleichzeitig sollte der oben viel zu breite Strahl nachgeschnitten werden, um die Eckstreben korrekt freizulegen und weitere Quetschungen der Huflederhäute zu vermeiden.
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Anzunehmende Auslösefaktoren:
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Neben der ungünstigen Huf- und Strahlform möglicherweise eine sehr intensive medikamentöse Behandlung des noch jungen Wallachs nach misslungener Kastration (lebensbedrohliche Infektion eines Samenstrangs), damit verbunden wahrscheinlich eine deutliche Schwächung bzw. Störung der Darmflora/ des Immunsystems.
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Hinzu kommt hier ggf. eine gewisse genetische Veranlagung über die Mutter, die wir leider schon häufiger feststellen mussten.
Die Behandlung erfolgt nun mit Revital Finish! (als Hufbad) und durch Zufütterung von BioCoZin zur Stärkung der Darmflora.
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